Besuch aus der Bretagne – eine Begegnung der wunderbaren Art
Zahlreiche Gäste aus Plouay und der Umgebung in der Bretagne trafen am Palmsonntag mit dem Bus in Küps ein und wurden von ihren Gasteltern sowie weiteren Mitgliedern und Freunden des Partnerschaftsvereins überaus herzlich begrüßt. Der Vereinsvorsitzende Rudolf Pfadenhauer freute sich: Heute ist ein guter Tag. Ihr seid wieder bei uns in Küps. Auch sein Kollege aus Plouay, Jean-Jacques Jaffre, der die Fahrt organisiert hatte, drückte seine große Freude über die Einladung und die herzliche Aufnahme aus. Bürgermeister Bernd Rebhan freute sich gleichfalls über die Besucher und wies auf die nach wie vor sehr lebendige Städtepartnerschaft hin.
Der erste Besuchstag war als Familientag ohne gemeinsames Programm vorgesehen. Die Gasteltern konnten mit ihren Gästen individuelle Unternehmungen wahrnehmen, um Freundschaften zu vertiefen oder neue zu knüpfen.
Das Programm der folgenden Tage begeisterte die Gäste, und auch die mitfahrenden Küpser lernten zahlreiche Ziele in ihrer Heimat kennen, die ihnen bisher unbekannt waren.
Nach einer kurzen Visite des Festspielhauses in Bayreuth besuchten die Teilnehmer das markgräfliche Opernhaus, seit 2012 Weltkulturerbe, dessen Gestaltung bei allen große Bewunderung hervorrief. Nach dem freien Nachmittag in der Stadt rundete das Abendessen in der Kommunbräu in Kulmbach mit ihrem selbstgebrauten Bier den zweiten Tag ab.
Der Mittwoch führte die Gäste in das Thema Wasserversorgung im Landkreis und darüber hinaus in Oberfranken ein. Ein immens wichtiges Thema, wird doch der Umgang mit der knappen Ressource Wasser angesichts der Klimaveränderung und anhaltender Trockenheit immer wichtiger. An der Ködeltalsperre erläuterte Walter Näher die Entstehung und die technischen Anlagen des Stausees. Die Umwandlung des Rohwassers in Trinkwasser und dessen Verteilung in Oberfranken und weiteren Bezirken erfuhren die Franzosen in einer sehr informativen Führung in der Trinkwasseraufbereitungsanlage in Rieblich.
Den historischen Werdegang der Mühlen im Frankenwald erläuterte der Vorsitzende des Mühlenvereins Michael Kestel. Der Schnitt eines Stammes durch die weit mehr als 100 Jahre alte Gattersäge erstaunte die Zuschauer. Am Nachmittag wurde das Programm in Stockheim fortgesetzt. Die Wanderung auf dem Geopfad Dachsbau führte in die lokale Bergbaugeschichte ein. Nach der Besichtigung einer Whiskey-Destillerie im vergangenen Jahr in der Bretagne folgte nun das Gegenstück mit einer Führung in der Kaiserhofbräu in Kronach. Die Verkostung zahlreicher Biersorten gab den Gästen einen Einblick in die Vielfalt der heimischen Bierwirtschaft.
Am letzten Besuchstag fuhren die Gäste in die Fränkische Schweiz und besuchten die Binghöhle bei Streitberg, eine Tropfsteinhöhle, mit ihren zahllosen Stalaktiten (wachsen von der Decke nach unten) und Stalagmiten (wachsen von unten nach oben). Der Aufenthalt im Freizeitpark Pottenstein war ein würdiger und geruhsamer Abschluss für alle Teilnehmer.
Der Abschiedsabend führte letztmals sämtliche Besucher mit ihren Küpser Freunden zusammen. Ein gelungenes Beisammensein mit einem Festessen, großenteils von den Mitgliedern selbst hergestellt, beendete einen – gefühlt – viel zu kurzen Besuch. Das Musikduo Tom und Peter umrahmte die Veranstaltung mit seinem unvergleichlichen Sound.
Der Vorsitzende Rudolf Pfadenhauer legte in seinem Abschiedswort unter anderem Wert auf die Feststellung gegenüber den Gästen: Ihr verbreitet Wärme, mit euch kann man lachen, diskutieren und ernste Themen ansprechen. Das schafft Nähe und Vertrauen. Er hob insbesondere seinen Kollegen Jean-Jacques Jaffre hervor, mit dem ihm persönlich ein enges Verhältnis verbindet, und würdigte sein Engagement. Weiter dankte er den Gasteltern und allen weiteren Freunden, die zum Gelingen einer wunderbaren Woche beigetragen hatten. Jean-Jacques schätzte gleichfalls die Verbundenheit zwischen den Menschen von Küps und Plouay und sprach von einer wunderbaren Freundschaft, die Menschen unterschiedlicher Nationen einander nahegebracht hat. Anne Höh und Michael Weiß übertrugen mit ihren hervorragenden Französischkenntnissen die Formulierungen in die jeweils andere Sprache und halfen bei Verständnisproblemen gerne und häufig aus.
Bürgermeister Bernd Rebhan wies auf die seit 30 Jahren bestehende Partnerschaft hin und dankte für die großartige Verbundenheit. Er freute sich über die gelebte Beziehung und wünschte weiterhin ein gutes Miteinander.
Jean-Jacques lud die Küpser im kommenden Jahr zum Gegenbesuch nach Plouay ein, was diese gerne annahmen. Beide Seiten waren sich einig, miteinander wunderbare Tage verbracht zu haben und waren stolz auf die gegenseitigen Beziehungen: Die Welt muss wissen, wir sind Freunde und halten zusammen.
